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Das Optisches SETI

Neben der Suche nach Radiosignalen betreibt man auch die Suche nach Signalen im sichtbaren Bereich und im nahen Infrarotbereich. Dies wird als Optisches SETI (engl. Optical SETI) oder kurz OSETI bezeichnet. Man geht von der Annahme aus, dass extraterrestrische technische Zivilisationen sehr starke Laser für die Kommunikation über interstellare Distanzen verwenden könnten Bei Licht im sichtbaren Bereich ist die benötigte Spiegel- bzw. Linsengröße, die man braucht, damit die emittierte Strahlung einem bestimmten Divergenzwinkel (halber Öffnungswinkel eines gedachten Strahlungskegels, innerhalb dessen sich der Großteil der Strahlung befindet) aufweist, kleiner als bei den langwelligeren Radiowellen.

Dadurch sinkt zwar die Wahrscheinlichkeit, einen nicht absichtlich auf die Erde gerichteten Strahl zu detektieren, jedoch steigt die Stärke nahe dem Strahlzentrum für eine bestimmte Ausgangsleistung. Die Suche nach diesen optischen Signalen erfolgt mit hochauflösenden Spektrographen; man versucht, sehr schmale Spektrallinien zu finden. 1961 veröffentlichten Robert N. Schwartz und Charles H. Townes eine Arbeit über die Möglichkeit interstellarer und interplanetarer Kommunikation mittels Maser. 1965 wurde erstmals ein Artikel über die Verwendung von Lasern für interstellare Kommunikation publiziert. In den 1970er Jahren wurde am Selentschuk-Observatorium im Rahmen des Projektes MANIA (Multichannel Analysis of Nanosecond Intensity Alterations) die erste Suche nach optisches Laserpulsen durchgeführt.

Selentschuk-Observatorium

Eine Arbeitsgruppe um Paul Horowitz hat in den 1990er Jahren einen Detektor entwickelt und an einem 1,55-m-Teleskop am Oak-Ridge-Observatorium der Harvard-Universität installiert. Der Detektor arbeitete parasitär, d.h. parallel zu anderen astronomischen Untersuchungen. Zwischen Oktober 1998 und November 1999 wurden mit dem Detektor ungefähr 2500 Sterne untersucht. Die Forscher arbeiteten mit der Universität Princeton zusammen, um am 0,91-m-Teleskop des FitzRandolph Observatorium ebenfalls ein Nanos- ekunden-Detektionssystem zu installieren. Beide Teleskope beobachteten dann gleichzeitig in die gleiche Richtung, so dass der Fund eines Signals vom jeweils anderen Teleskop bestätigt oder als Falschalarm aussortiert werden konnte.

FitzRandolph Observatorium

Ab Dezember 2000 wurde an einem 1,8-m-Teleskop für ein OSETI Observatorium gebaut, das seit April 2006 online ist und primär für All-Sky (Gesamthimmel)-Suchen nach außer- irdischen Laserpulsen eingesetzt wird.

Die UC Berkeley verfolgt zwei optische SETI Programme. Geoffrey Marcy, ein Astronom, der hauptsächlich nach Exoplaneten sucht, führte am Keck-Observatorium Untersuchungen an den Spektren durch, konnte aber keine Pulse erkennen, weil die zeitliche Auflösung der Aufnahmen zu gering war. Das andere Programm nutzt ein 0,76 m-Teleskop; es wird eine ähnliche Suche durchgeführt wie von der Gruppe an der Harvard- Universität. Auch am Lick-Observatorium wurde OSETI-Forschung betrieben. In der südlichen Hemisphäre gab es ein OSETI-Programm am Campbelltown Rotary Observatory der University of Western Sydney in Australien, das ab dem Jahre 2000 von dem Astronomen Ragbir Bhathal durchgeführt wurde.

Campbelltown Rotary Observatory

 

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by Klaus     www.mysteryland.eu