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Die Umpolung des Erdmagnetfeldes

Lavaströme deuten darauf hin, dass eine komplette Magnetfeldumkehr innerhalb eines Zeitraums von wenigen Jahren oder gar Monaten geschehen kann.

Noch zeigt eine Kompassnadel nach Norden, doch das könnte sich ändern. Denn das Magnetfeld der Erde scheint im Begriff zu sein, sich umzupolen. Durch Satellitenauf- nahmen konnten zwei große Anoma- lien innerhalb des Erdmagnetfeldes nachgewiesen werden. Diese Störf- elder sind in den vergangenen Jahr- zehnten gewachsen und könnten die Ursache der Umpolung sein.

Polwanderung

Polverschiebung

Den Wissenschaftler vielen 2 Anomalien auf. Die größere der beiden Anomalien liegt südlich Südafrikas, ihr magnetischer Fluss weist, im Gegensatz zum restlichen Magnetfeld südlich des Äquators, bereits Richtung Erdinneres. Die zweite Störzone wurde im Bereich des Nordpols lokalisiert. Die Ergebnisse ihrer Arbeit veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachjournal "Nature".

Die beiden Anomalien haben - nach den Daten der Wissenschaftler - die Gesamtstärke des Erdmagnetfeldes bereits um 10 Prozent reduziert. Wenn sie in derselben Geschwindigkeit weiterwachsen, werden die beiden magnetischen Pole der Erde in geringer Zeit verschwunden sein.

Dass das Magnetfeld der Erde in den letzten Jahrhunderten immer schwächer wurde, ist tatsächlich schon seit Jahrzehnten bekannt. Mit der Entdeckung der Störzonen könnte jetzt allerdings die Ursache dafür gefunden worden sein. Unser Magnetfeld polt sich ungefähr alle 300.000 Jahre um und dieser Vorgang besteht dann normalerweise mehrere tausend Jahre.

Bislang gab es nur einen einzigen Hinweis darauf, dass die Magnetfeld-Umkehrungen auch schneller ablaufen können. 1995 stießen Wissenschaftler in Oregon auf magnetische Spuren in Lavaströmen, die auf eine Drehung des Magnetfelds um sechs Grad pro Tag hindeuten - bei diesem Tempo dauert die Umpolung sogar nur einen Monat. Da es nur dieses eine Beispiel gab, zweifelten die meisten Geophysiker jedoch an der Interpretation der Daten.

Die letzte Umkehrung des Erdmagnetfelds fand vor 780.000 Jahren statt - eine erneute Umpolung ist also lange überfällig. Vielleicht hat sie sogar schon begonnen: Messungen zeigen, dass sich das Magnetfeld seit 150 Jahren langsam abschwächt. Ein schwaches Magnetfeld während einer Umpolungsphase würde die Erde anfälliger machen für von der Sonne ausgelöste magnetische Stürme, die eine Gefahr für unsere modernen Kommunikations- und Energieversorgungsnetze darstellen.

Aus der Art und Weise, wie Mineralien erstarrte Lava durchziehen, konnte laut Studie festgestellt werden, dass es im Laufe der Erdgeschichte schon mehrmals zu Umpolungen des Erdmagnetfeldes kam. Dabei verringert sich die Stärke des Magnetfeldes nach und nach, bis der Wert null erreicht ist.

Dann entsteht für kurze Zeit ein kompliziertes Magnetfeld mit mehreren Polen - während dieser Zeit nimmt die Feldstärke wieder zu, allerdings in umgekehrter Polung. So tauschen Nord- und Südpol die Plätze. Eine Kompassnadel würde dann statt nach Norden nach Süden zeigen.

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by Klaus      www.mysterylands.eu