Bitte mit den Pfeiltasten Links/Rechts gewünschten Bericht auswählen und mit der linken Maustaste bestätigen |
Der Barringer Krater (50 000 Jahre) |
Der Barringer-Krater, auch Meteor Crater, ist ein Einschlagskrater eines Meteoriten im Coconino County, Arizona, Vereinigte Staaten. Der Einschlagort liegt auf dem südlichen Colorado-Plateau, nahe dem Canyon Diablo östlich von Flagstaff und ist durch das Wüstenklima besonders gut erhalten.
Der Krater wurde von Eugene Shoemaker wissenschaftlich beschrieben und durch seine Forschung als erster Krater anerkannt, der durch den Einschlag eines Meteoriten ent- standen ist. Er ist nach dem Bergbauingenieur und Geschäftsmann Daniel Moreau Barringer benannt, der Anfang des 20. Jahrhunderts den Krater untersuchte. Das Gelände ist in Privatbesitz und wird als Touristenattraktion vermarktet. |
Beschreibung des Kraters |
Der Krater hat einen Durchmesser von etwa 1200 m, eine Tiefe von 180 m und wird von einem Wall umgeben, der durch den Auswurf des Einschlags entstanden ist und sich etwa 30 bis 60 m über das um- liegende Plateau erhebt. An der Kraterwand kann die obere Schicht- folge des südlichen Colorado-Plateaus abgelesen werden. Beim Einschlag des Meteoriten vor etwa 50.000 Jahren lag durch Erosion die etwa 240 Millionen Jahre alte Moenkopi-Formation frei. Sie stammt aus dem frühen bis mittleren Trias und besteht aus Sandstein mit auffallend roter Farbe. Sie ist als dünne Schicht am oberen Kraterrand zu erkennen. Der größte Teil des Kraterrands besteht aus Kaibab-Kalkstein, einer Schicht aus dem Perm mit einem Alter von rund 250 Millionen Jahren. Im unteren Bereich des Kraterrands sind der Coconino-Sandstein und vereinzelt Toroweap-Kalkstein aufgeschlossen; sie stammen aus dem frühen Perm vor rund 260 mya. Bohrungen im Kraterinneren haben gezeigt, dass darunter die übliche Schichtung der Region mit dem Supai-Sandstein aus dem Übergang zwischen Pennsylvanium und Perm um 300 mya fortgesetzt wird. Im Inneren des Kraters und auf dem Plateau um den Kraterrand liegen dünne, überwiegend fluviale Sedimente aus Pleistozän und Holozän, die jünger sind als der Einschlag. Am Rand des Kraterbodens unterhalb der Kraterwand finden sich Ablagerungen von Talus, sowie im Inneren und auf dem äußeren Kraterwall Brekzien, darunter auch Lechatelierit, das durch Druck und Hitze beim Einschlag entstanden ist. Teile des Materials wurden beim Einschlag ausgeworfen und sind zum Teil aus großer Höhe wieder herabgefallen, wie sich aus der geringen Größe der Brekzie-Bruchstücke von im Durchschnitt nur 2 cm (bis zu 30 cm) nachweisen lässt. Der Kraterwall zeigt im Osten teilweise eine umgekehrte Schichtung gegenüber der Kraterwand. |
Die Entstehung des Kraters |
Der Einschlag des Meteoriten fand vor ungefähr 50.000 Jahren statt. Zum Zeitpunkt des Einschlags war das Klima des Colorado-Plateaus kühler und feuchter. Das Gebiet war Grasland mit eingestreuten Wäldern, in dem Wollhaarmammuts, Riesenfaultiere und Kamele beheimatet waren. Der einschlagende Meteorit hatte einen Durchmesser von 50 Metern, wog 300.000 Tonnen und bestand im Wesentlichen aus Eisen. Er schlug mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 15–30 km/s (~ 55.000–110.000 km/h) ein. Der Einschlag verursachte eine Explosion, die dreimal so stark wie das Tunguska-Ereignis war. Der direkte Aufprall überstieg die Druckfestigkeit des Gesteins und löste eine Druckwelle aus, die radial vom Einschlagpunkt fortlief. Seitlich wurde eine Aufwärtsbewegung ausgelöst. Dabei wurden ungefähr 175 Millionen Tonnen Gestein weggeschleudert, darunter auch 30 Meter große Kalksteinblöcke. Am Einschlagpunkt wurde das Material aufge- schmolzen und verdampft, so dass neue Mineralien gebildet wurden, unter anderem Diamanten und Lonsdaleiten. Der Einschlag löste ein Erdbeben aus, dessen Stärke auf 5,5 nach der Momenten-Magni- tuden-Skala geschätzt wird. In einem Umkreis von vier Kilometern wurde alles Leben ausgelöscht, der entstandene Feuerball breitete sich auf 10 Kilometer aus, die Schockwelle verwüstete mit einer Geschwindigkeit von 2.000 km/h alles im Umkreis von 14 bis 22 km. Außerhalb erreichte sie noch Hurrikanstärke bis zu einer Entfernung von 40 Kilometern. Trotz dieser gewaltigen Zerstörungen hatte der Einschlag keine globalen Auswirkungen und die Region wurde von der lokalen Flora und Fauna bereits innerhalb eines Jahrhunderts neu besiedelt. |
Dieser Bericht unterliegt der GNU Lizens für freie Dokumentation by Klaus www.mysterylands.eu |