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ISS - Raumstation |
Die Internationale Raumstation (englisch International Space Station, kurz ISS) ist eine bemannte Raumstation, die in internationaler Kooperation betrieben und ausgebaut wird. Die Pläne für eine große, internationale Raumstation gehen bis in die 1980er Jahre zurück. Die Station war damals noch unter den Namen Freedom oder Alpha in Planung. Die ISS befindet sich seit 1998 in Bau und ist zurzeit das größte künstliche Objekt im Erdorbit. Sie kreist aktuell in ca. 400 km Höhe (Stand: Juni 2012) mit einer Bahnneigung von 51,6° ca. alle 91 min um die Erde und hat eine maximale Abmessung von etwa 110 m × 100 m × 30 m erreicht. Sie soll mindestens bis ins Jahr 2020 weiterbetrieben werden.
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Beteiligte Länder der ISS |
Die ISS ist ein gemeinsames Projekt der US-amerikanischen NASA, der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, der europäischen Weltraum- agentur ESA, sowie der Raumfahrtagenturen Kanadas (CSA) und Japans (JAXA). In Europa sind die Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, Schweden, die Schweiz und Spanien beteiligt. Im Jahre 1998 wurde dazu ein entsprechendes Abkommen für den Bau der Raumstation unterschrieben. Brasilien hat mit den USA ein separates Abkommen über die Nutzung der ISS. China hat seinen Wunsch einer Beteiligung an der ISS ausgesprochen, ist aber bisher am Veto der USA gescheitert, weshalb China aktuell an einer eigenen Raumstation arbeitet. Die Raumfahrtagenturen Indiens und Südkoreas haben ebenso eine mögliche Beteiligung an der ISS angekündigt. |
Aufbau der ISS |
Die ISS ist nach dem Vorbild der russischen Raumstation Mir modular aufgebaut. Einzelne Baugruppen werden von Trägerraketen und Raumfähren in die Umlaufbahn gebracht und dort zusammengesetzt. Dazu sind rund 40 Aufbauflüge nötig. Nach aktueller Planung sollen 36 davon vom US-amerikanischen Space Shuttle durchgeführt werden, der Rest von den unbemannten russischen Trägerraketen Proton und Sojus. Insgesamt 37 Shuttleflüge wurden bis zur Ausmusterung der Raumfähren Mitte 2011 durchgeführt. Der amerikanische Teil der Station ist fertig aufgebaut und geht in den Routinebetrieb über.
Die ISS soll nach ihrer Fertigstellung über 400 Tonnen Masse haben. Derzeit (Dez. 2010) beträgt die Masse der ISS 370 Tonnen bei einer Länge der Gitterstruktur von 109 Metern und der Solarmodule von 73 Metern. Die endgültige Spannweite ist seit der Installation der ersten Solarzellen bereits erreicht. Damit ist sie die größte Raumstation, die bisher gebaut wurde. |
Beobachtung der ISS |
Die ISS erreicht eine scheinbare Helligkeit von bis zu etwa −5 mag, das heißt, sie erscheint bei günstiger Phase, und wenn sie nahe am Zenit vorbeizieht, von der Erde aus etwa 25-mal heller als der hellste Stern namens Sirius mit −1,44 mag (zum Vergleich: Die Venus, der hellste Planet, kann bis zu −4,7 mag hell werden). Mit den weiteren Modulen, die in Zukunft noch angedockt werden, erhöht sich die reflektierende Fläche der Station, so dass die ISS noch etwas höhere Helligkeitsklassen erreicht.
Die ISS ist jeweils periodisch zu bestimmten Zeiten im Jahr von Mitteleuropa aus am Himmel zu sehen: zunächst während zwei bis drei Wochen nahezu täglich in der Morgendämmerung, dann, nach einigen Tagen (hier abhängig von der Jahreszeit) Pause, zwei bis drei Wochen in der Abenddämmerung. Nach knapp zwei Monaten wiederholt sich diese Abfolge. Die genauen Zeitpunkte für eine optimale Sicht sowie u. a. die jeweilige Himmelsrichtung des Auftauchens sind online abrufbar (siehe Weblinks: Heavens-Above, calsky oder Orbitron). Unter optimalen Sichtbedingungen ist die noch mehrere tausend Kilometer entfernte ISS bereits am Horizont sichtbar. Beim Überflug ist die nur wenige hundert Kilometer entfernte ISS ohne Hilfsmittel als zügig vorbeiziehender sehr heller Punkt auszumachen. Durch die fehlenden Positionslichter kann sie nicht mit einem Flugzeug verwechselt werden. Bei günstiger Dämmerungsphase kann der Überflug bis zu sechs Minuten lang verfolgt werden, bis die ISS in den Erdschatten eintaucht. Die Beobachtung mit einem Teleskop ist ausgesprochen schwierig. Die Achsklemmungen der Montierung müssen gelöst sein und das Teleskop muss per Hand nachgeführt werden. Zur Beobachtung empfiehlt sich eine geringe Vergrößerung (großes Gesichtsfeld) sowie ein Überflug der ISS im Zenit (geringste Entfernung zum Teleskop). Spektakulär sind vor allem Beobachtungen bei Vorbeiflügen oder Querungen in der Nähe des Mondes oder vor der Sonne. |
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