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Leonardo da Vinci |
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Leonardo da Vinci [ˌleoˈnardo da ˈvintʃi] (* 15. April 1452 in Anchiano bei Vinci; † 2. Mai 1519 auf Schloss Clos Lucé, Amboise, eigentlich Leonardo di ser Piero, toskanisch auch Lionardo) war ein italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Er gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. Sein Namenszusatz „da Vinci“ ist kein Familienname, sondern bedeutet aus Vinci. Der Geburtsort Vinci ist ein Kastell bzw. befestigtes Hügeldorf und liegt im Florentiner Territorium (ca. 30 km westlich von Florenz) nahe Empoli. Leonardos Eltern waren der zur Geburt Leonardos 25-jährige Notar Piero da Vinci |
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und nach neuestem Forschungsstand mit hoher Wahrscheinlichkeit die getaufte, damals 22-jährige arabische Sklavin Caterina, die bei Piero vorübergehend als Magd arbeitete. Die Mutter heiratete wenig später den Töpfereibesitzer Accattabriga di Piero del Vacca aus Vinci und bekam fünf weitere Kinder. Der Vater Piero war seinerseits viermal verheiratet und hatte von seinen beiden letzten Frauen neun Söhne und zwei Töchter. Nach der Trennung von Caterina nahm er Leonardo als leiblichen Sohn an. Als erfolgreicher Notar gehörten zu seinen Klienten die Medici wie auch Mitglieder der regierenden Signoria, des Rats des Stadtstaates Florenz. Leonardo verbrachte den größten Teil seiner Jugend in Florenz. Schon früh interessierte er sich für Musik, Zeichnen und Modellieren. Sein Vater zeigte einige seiner Zeichnungen Andrea del Verrocchio, der die künstlerische Begabung des Jungen erkannte und ihn in seine Werkstatt aufnahm. |
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Biographie |
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Verrocchio war einer der bedeutendsten Bildhauer im damaligen Florenz, außerdem als Goldschmied und Maler tätig. In seinem Atelier lernte und arbeitete Leonardo etwa von 1470 bis 1477, unter anderem in Gesellschaft von Lorenzo di Credi und anderen Schülern, die weniger berühmt geworden sind.
In den Künstlerwerkstätten des 15. und 16. Jahrhunderts war es üblich, dass der Meister die Anfertigung eines Werkes nicht allein vornahm, sondern Teile der Ausführung seinen Gesellen und Schülern übertrug. Das vermutlich früheste erhaltene Zeugnis eines Gemäldes aus der Werkstatt Verrocchios unter Beteiligung Leonardo da Vincis ist Tobias und der Engel (datiert um 1470–1475). Kunsthistoriker nehmen an, dass Leonardo den Fisch in der linken Hand des Tobias, den Hund zu Füßen des Engels aber auch den Haarschopf des Tobias gemalt haben könnte. Diese Bildobjekte, so behauptet der Leonardo-Biograf Charles Nicholl, zeigten eine Virtuosität und Perfektion, zu der Verrocchio nicht in der Lage war. Im Alter von 20 Jahren hatte Leonardo seine Lehrzeit abgeschlossen, arbeitete aber weiter in Verrocchios Werkstatt. |
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Entdeckungen / Arbeiten |
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Leonardo fühlte sich während seiner römischen Jahre nicht nur durch Krankheiten unwohl, sondern auch durch die Hektik und die Intrigen im Vatikan. Zum ersten Mal im Leben fühlte er sich zurückgesetzt und gekränkt, vor allem als man ihn wegen seiner anatomischen Studien bespitzelte und ihm Leichenfledderei und Pietätlosigkeit vorwarf. Insgesamt blieb Leonardo knapp zwei Jahre in Rom und arbeitete kaum als Maler (bis auf den lächelnden Johannes der Täufer), sondern mehr als Ingenieur.
Unter anderem arbeitete er an einem Projekt zur Energiegewinnung aus Sonnenlicht. Mit Hilfe eines deutschen Spiegelmachers und eines Metallschmiedes baute er verschiedene Hohlspiegel (Sonnenreflektoren), um mit diesen die Sonnenenergie in Wärme zu verwandeln und kochendes Wasser für eine Färberei zu gewinnen. Im fortgeschrittenen Alter beschäftigte sich Leonardo, neben der Anatomie, besonders eingehend mit der Botanik, Geometrie, Mathematik und Geologie. Vor allem faszinierte ihn das Wasser. Er versuchte zu ergründen, warum es Wolken gibt, warum es regnet, warum Wasser fließt, warum es Wellen, Ebbe und Flut gibt und warum man Muscheln auf den Bergen fand. Er konstruierte Boote und das erste U-Boot, baute hydraulische Anlagen zur Bewässerung und Kanalisation. Er experimentierte mit Pflanzen und Wasser, um die Bedingungen für das Pflanzenwachstum zu ergründen.
In vielen Zeichnungen versuchte er die Bewegung des Wassers festzuhalten. Interessanterweise sind fast alle Hintergründe seiner Bilder Landschaften mit Wasser. Als erster erkannte er die Kugelgestalt eines Wassertropfens und somit die Oberflächenspannung des Wassers und hielt seine Erkenntnisse im „Codex Leicester“ fest, in dem unter anderem zu lesen ist:
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Von Beginn an zeichnete Leonardo Landschaften und hat unter anderen einen Satz von sechs groß angelegten genauen Karten hinterlassen, die fast das ganze Territorium der Maremma, der Toskana und Umbriens zwischen dem Apennin und der Tyrrhenischen See abdecken. Darüber hinaus hat er Pläne zur Umleitung des Flusses Arno ausgearbeitet, die jedoch nicht ausgeführt wurden. Besonders bekannt ist sein Stadtplan von Imola. Die meisten von Leonardos kartografischen Werken befinden sich in der Sammlung der britischen Königin auf Schloss Windsor sowie im Codex Atlanticus in der Ambrosiana in Mailand.
Als Ingenieur war Leonardo ein Pionier und seiner Zeit weit voraus. Seine Intention war, Maschinen (und Waffen) zur Entlastung des Menschen bei ihrer Arbeit und Kriegs- führung zu schaffen, sozusagen: „die Produktivität zu erhöhen“. Im Laufe der Zeit nahmen seine wissenschaftlichen Forsch- ungen und sein durch Studium angeeignetes Wissen über Naturkräfte, die er zum Nutzen der Menschheit einsetzen wollte, immer mehr an Bedeutung zu. Jahrzehntelang skizzierte er beispielsweise Fluggeräte, die den heutigen Hubschraubern gleichen.
Um 1505 ließ Leonardo am Monte Ceceri bei Fiesole, in der Nähe von Florenz, Flug- übungen mit einem Segelfluggerät durch- führen. Die Versuche scheiterten und er notierte in seinem Manuskript „Kodex über den Vogelflug“, dass sich sein Assistent Tommaso Masini dabei ein Bein oder einige Rippen brach.
Er konstruierte auch Zahnräder und Getrie- be. Viele seiner Geräte wurden inzwischen nachgebaut. Beispielsweise wurde seine Skizze „Wunder der Kunst des mechanischen Getriebes“ als Kunstwerk und als Unend- lichkeitsmaschine für didaktische Zwecke im Dynamikum realisiert.
In jüngerer Zeit werden Entwürfe Leonardos für moderne Bauwerke umgesetzt. So gibt es eine Leonardo-da-Vinci-Brücke bei Oslo, die nach seinen Skizzen gebaut wurde und bei der Funktionalität mit großer Schönheit vereinigt ist. Eine Leonardo-Brücke, die ohne mechanische Befestigung auskommt, wurde 2005 vorübergehend in Freiburg im Breisgau aus Holz errichtet. Auch andere Leonardo-Konstruktionen werden realisiert. So versuchen Wissenschaftler, einen Roboter aufgrund von in verschiedenen Manuskriptseiten gefundenen Hinweisen zu bauen.
Ihm selbst fehlten vor allem die mathematischen Kenntnisse und die finanziellen Mittel zur Verwirklichung einiger seiner Erfindungen. Andere waren der Zeit so weit voraus, dass sie erst im 20. Jahrhundert (ohne Rückgriff auf Leonardo) „erfunden“ wurden.
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Leonardo da Vinci`s Erfindungen |
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